Zeckenalarm

Endlich wird es nun bald wärmer. Darauf freuen sich nicht nur Zwei- und Vierbeiner, auch Sechsbeiner (Insekten) und Achtbeiner (Spinnentiere) – wie die Zecken. Die Zecken haben draußen überwintert und schalten Ihren „Energiesparmodus“ nach 2-3 Tagen um die 10°C wieder ab: Sie klettern auf altes oder sprießendes Gras und lassen sie sich auf den Wirt fallen, das sind oft auch unsere Hunde. Es ist empfehlenswert das Fell nach Spaziergängen auszubürsten. Was tun wenn sich nun doch ein unliebsamer „Untermieter“ festgesetzt hat?

  • Kein Öl aufträufeln!
  • Zeckenzange oder Pinzette nehmen und die Zecke tief am Kopf fassen ausziehen, drehen ist dabei nicht zwingend nötig.
  • Sollte ein kleiner Teil des Kopfes in der Haut verbleiben, wird dieser in der Regel unkompliziert abgestoßen.
  • So oder so: Bissstelle im Auge behalten.

Zecken können schwere Krankheiten wie die Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME – Mensch) übertragen, nicht jede Zecke ist aber Träger von krankmachenden Mikroorganismen. Gegen Zecken gibt es keine Impfung. Wohl aber gegen einen Stamm der durch die Zecken übertragenen Borrelioseerreger. Unabhängig von Borreliose sehen wir weitaus häufiger in der Praxis, dass sich auch nach kompletter Entfernung der Zecke die Bissstelle entzündet, bis hin zu einer nässenden Hautinfektion, die dann leider medikamentös behandelt werden muss. Eine Zecke kann mehrere Tage am Wirt Ihre Blutmahlzeit aufnehmen, je länger die Saugzeit, umso höher das Risiko Krankheiten zu übertragen.

Dem Befall kann und sollte man vorbeugen und jetzt ist hierfür der beste Zeitpunkt. Gut wirksame Präparate sind in der Praxis in Form eines Halsbandes (wirkt ca. 6 Monate) oder als Genicktropfen (monatliche Anwendung) oder als Kautablette (wirksam bis zu 3 Monaten) entsprechend der Tiergröße, bzw. des Gewichtes erhältlich. Die Präparate sind nicht-frei-verkäufliche Medikamente und damit nicht im Einzelhandel erhältlich. Sie wirken i.d.R. auch gegen Flöhe. Für den eigenen Hund nehme ich seit Jahren die Halsbandvariante.

ACHTUNG: Hunde-Präparate NICHT für Katzen verwenden, sie können daran eingehen. Die Vielfalt für gut wirksame Wirkstoffe ist bei Katzen eingeschränkt.

Ihre Tierarztpraxis Müncheberg

Kaninchenimpfung: Rechtzeitig im Frühjahr vor Mückensaison!

Kaninchen können unter anderem an den gefährlichen Viruserkrankungen Myxomatose oder „Chinaseuche“ (RHD) erkranken. Wir sehen mitunter sogar seuchenhaftes Auftreten in Beständen, besonders bei der Myxomatose. Beide Infektionskrankheiten enden für betroffene Tiere leider oft tödlich.

Die Myxomatose wird in erster Linie durch stechende Insekten übertragen. Für RHD sind weitere Übertragungswege bedeutsam.

Wir empfehlen Ihnen daher Tiere ohne oder mit „abgelaufenen“ Impfschutz rechtzeitig vor Beginn der Mückensaison im Frühjahr zu impfen. Die Impfungen bieten einen relativ sicheren Schutz und können einzeln durchgeführt werden, sinnvoll ist aber die kombinierte Impfung.
Der Impfschutz für RHD dauert 1 Jahr an, bei der Myxomatose gibt es Präparate die etwa 1/2 Jahr den Impfschutz gewähren, also fast die ganze Mückensaison. Entsprechend ist eine Folgeimpfung im Herbst angeraten. Dieser Hersteller empfiehlt für die Myxomatoseimpfung eine zweimalige Grundimmunisierung (heißt: Erstimpfung nach 4 Wochen wiederholen).
Inzwischen gibt es aber auch einen Kombinationsimpfstoff, der 1 Jahr Schutz vor Myxomatoseinfektionen und RHD verspricht und dies schon nach einmaliger Verabreichung, dafür allerdings deutlich kostenintensiver ist. Die 1xjährliche Variante ist insbesondere dem Hobbytierhalter empfohlen und rechnet sich für diesen, nach dem Motto „einmal hin – alles drin“.

Neben diesen beiden Erkrankungen gibt es auch die Möglichkeit gegen den Kaninchenschnupfen (Verursacher sind verschiedene Bakterien, häufig Pasteurellen) zu impfen. Diese halbjährliche Impfung ist wegen eventueller Nebenwirkungen und der Tatsache, dass viele Bakterien Verursacher sein können, umstritten, jedoch in Zuchtbeständen durchaus empfehlenswert. Vor Entscheidung zur Immunisierung sollte aber jedem Züchter noch mal bewusst werden: Überbelegung zu vermeiden und strenge Stallhygiene zu halten senken die Infektionsgefahr am einfachsten!

Hauskaninchen können gerne zur Impfung in die Praxis kommen, für Bestandsimmunisierungen auf dem Hof vereinbaren Sie bitte einen Termin mit der Tierarztpraxis Müncheberg unter 0179 5220513.

Wussten Sie schon?
Myxomatose gab es „immer“ schon. Aber ein hochgradig krankmachendes Myxomatosevirus wurde auch bewusst in Europa eingeschleppt. Zunächst versuchten die Australier in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts durch absichtliche Infektion die heimische wilde Überpopulation los zu werden. Dann ließ sich ein französischer Bakteriologe einen hoch gefährlichen Virusstamm schicken, da er sich über die wilden Kaninchen auf seinem Landsitz nahe Paris ärgerte. Es kam zu einem Gerichtsverfahren.* Vermutlich von diesem Landsitz ausgehend, flackern nun immer wieder größere Seuchenzüge durch Europa.

*Der Spiegel 29/1954 „Viren kamen mit der Post“

Die Hausapotheke für Hund und Katz‘

Kleinere Blessuren bleiben bei Hund und Katze nicht aus. Oft kann der Tierbesitzer sie schnell und effektiv selbst behandeln, wenn er vorgesorgt hat. Doch was sollte er bereithalten?

Vieles, was in unserer eigenen Hausapotheke hoffentlich bereit liegt, können wir auch bei der Behandlung der Tiere einsetzen:
Dazu gehören die Wundkompressen, Mullbinde, wasserfestes Klebeband, Polstermaterial, Gummihandschuhe, ein Desinfektionsmittel, eine Schere, eine Pinzette und eine Einwegspritze, um vielleicht etwas einzugeben oder zu spülen.

Speziell für seine vierbeinigen Freunde schafft man sich ein eigens für sie vorgesehenes Fieberthermometer an. Vom Frühling bis in den späten Herbst ist eine Zeckenzange oder ein Zeckenhaken unentbehrlich. Ein Flohkamm zur regelmäßigen Kontrolle ist ebenfalls sehr hilfreich. Da Vorbeugen oft besser ist als Heilen sollten immer ein geeignetes Präparat gegen Flöhe und Zecken und eine geeignete Wurmkur vorrätig sein. Hunde und Katzenpräparate sollten deutlich gekennzeichnet sein und dürfen nicht verwechselt werden! Außerdem gehört eine Krallenschere in die Hausapotheke. Da Verletzungen Schmerzen, Ängste und damit Abwehrverhalten auslösen können, sollte ein Maulkorb griffbereit liegen.

Aber bitte daran denken: Erste Hilfe kann nicht immer den Tierarzt ersetzen.

Bei der Zusammenstellung Ihrer „tierischen“ Hausapotheke helfen wir Ihnen gerne bzw. stellen Ihnen diese komplett und speziell für Ihre vierbeinigen Gefährten zusammen.

Dies gilt auch für Pferdehalter. Die „tierische“ Hausapotheke kann auch ein sinnvolles Geschenk sein.

Für weitere Fragen und zur Terminvereinbarung rufen Sie uns an: 0179 5220513

Kater- und Katzenkastration – Februar geeigneter Zeitpunkt

„Maikätzchen“ sehen wir gern beim Spielen zu. Mit Ablauf des Jahres werden sie groß und sorgen selbst für Nachwuchs. Die Paarung findet naturgemäß mit den ersten Frühlingsstrahlen im März statt und ist meist auf Anhieb erfolgreich. Nach einer Tragzeit von ca. 64 Tagen werfen sie dann im Mai, danach häufig sogar noch einmal im September („Stoppelkatzen“). Eine unkastrierte Katze wird ungefähr 10 Jahre alt und könnte in der ganzen Zeit so auch für Nachwuchs sorgen.

Es gibt natürlich auch Abweichungen von diesem groben Schema.

Nicht alle Tierhalter aber planen Nachwuchs.

Wir empfehlen daher dringend im Februar die Kater und Katzen zu kastrieren, um den Tieren die Station Tierheim oder das gefährliche Leben auf der Straße zu ersparen. Es gibt leider sogar Tierbesitzer, denen der ungewollte Nachwuchs über den Kopf wächst und die sich auch in unserer modernen Zeit auf primitive Weise des unerwünschten Nachwuchses entledigen, obwohl dies sogar gesetzlich verboten ist.

Wir appellieren aus Tierschutzsicht an das Verständnis jedes ordentlichen Tierhalters und empfehlen die rechtzeitige Kastration im Februar. Es ist prinzipiell auch danach möglich bzw. das ganze Jahr über, aber eventuell tragenden weiblichen Katzen den Bauch zu eröffnen, dass muss für das Tier und auch für den Operateur nicht sein.

Wichtige Vorteile einer Kastration

  • Geringerer Wander-Radius bei Freigängern und weniger Motivation für Rangeleien (geringeres Verletzungsrisiko auf Straßen, durch Katzenkontakt z.B. Rangkämpfe, oder Infektionen durch Rangeleien mit anderen Katzen).
  • Damit weniger Infektionsbehandlungen und Ersparnis der Kosten.
  • Höhere Lebenserwartung der Tiere.
  • Die Frage: „Wohin mit den Jungen?“ erledigt sich.
  • Katzen fangen (wie vorher) auch nachher auf dem Hof Mäuse!
  • Harnmarkieren der Kater hört in der Regel auf, ebenso die Rolligkeit der Katze.
  • In Narkose können auch andere Eingriffe mit „erledigt“ werden, wenn erwünscht oder nötig (Chippen, Nabelbruch etc.).

Dagegen stehen nur die unmittelbaren “Nachteile“: Kosten, Fahrerei/Lauferei, ein wenig bessere Obacht (Nachsorge) und ein – wenn auch geringes – Narkoserisiko/Eingriffsrisiko.

Für weitere Fragen und zur Terminvereinbarung rufen Sie uns an: 0179 5220513